An einem der letzten Wochenenden besuchten uns Freunde auf ihrer Rückreise von Thailand. Sie brachten uns auch eine Dose thailändischen Biers mit, das ihnen besonders gut geschmeckt hatte. Wir machten zu viert eine Bierprobe mit dem halben Liter und befanden den Doseninhalt für gut. Nachdem über den Inhalt alles gesagt war, schauten wir uns die Dose an. Sie war ziemlich vollgedruckt. Wir vermuteten ähnlich spannende Warnhinweise wie auf deutschen Bierdosen. Und, wir wollten es herausfinden.
„Nichts leichter als das!“, verwendete ich ein klassisches Zitat, nahm mein Smartphone mit aktivierter KI-Übersetzungsapp und zielte auf die Schrift. Das System erkannte die Sprache und übersetzte. Das Ergebnis war etwas seltsam. Es sprach von Personen, die auf Stangen sitzen, das sei gefährlich. Ja. Hm, auf einer Bierdose. Vielleicht spiegelt ja das Alu, wir versuchten es noch einmal. Jetzt war es lustiger, hatte mit Bier aber nichts zu tun. Erstaunt über den vollkommen anderen Inhalt setzten wir unsere Versuchsreihe fort.
Wir machten etwa 20 Versuche und erhielten jedes Mal andere, lustige und skurrile, Ergebnisse. Aber nichts von dem wir vermuteten, es wäre ein sinnvoller Aufdruck auf einer Bierdose. Also nix mit: „Unser Bier ist das Beste!“, „Nimm an diesem Gewinnspiel teil!“, „Wir lassen das Felsenmeer wieder fließen!“, „Bitte Alkoholgenuss nur in Maßen!“ (Ja, Wortspiel – auch ohne KI).
Ich stelle mir jetzt vor, ich sei in Thailand und müsste in einer brenzligen Situation mit meiner KI ein Warnschild lesen. Ob ich da die Zeit und die Muße hätte, zwanzig „Antworten“ zu interpretieren und sinnvoll mit meiner MI zusammenzuführen – hm? Ist also die KI der Retter in der Not? In diesem Fall eher eine ausreichende Menge gut gekühltes Dosenbier.
14.05.2024
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