KI-Systeme, besonders jene basierend auf maschinellem Lernen und Deep Learning, sind Meister der Mustererkennung. Sie durchforsten riesige Datenmengen und identifizieren darin wiederkehrende Strukturen, Merkmale oder Gesetzmäßigkeiten, die dem menschlichen Auge oft verborgen bleiben.
Dazu wird die KI mit einer Unmenge an Daten gefüttert, z.B. Bildern, Texten oder Sensordaten. Mithilfe ausgeklügelter Algorithmen lernt die KI aus diesen Daten, Muster zu erkennen. Ähnlichkeiten und Unterschiede werden erkannt, Datenpunkte in Kategorien eingeordnet.
Kernfunktionalitäten sind unter anderem Klassifizierung (Ist das Bild eine Katze oder ein Hund?), Clustering (Identifizierung von Kundengruppen mit ähnlichem Kaufverhalten), Anomalieerkennung (Detektion von Kreditkartenbetrug).
Anomalieerkennung, super, da könnte man doch Muster in riesigen Datenströmen erkennen und Böses unterbinden. Die Welt wird dadurch besser. Man könnte beispielsweise intelligente Spam-Filter bauen und Unmengen von Mail-Verkehr einfach herausfiltern. Wo könnte das hilfreich sein?
Beispielsweise, wenn ein Projektleiter zu einem wichtigen Liefertermin große Mengen von Ergebnisobjekten und Statusberichten an eine Vielzahl von Empfängern per Mail versendet. Da wurde solch ein System doch sofort erkennen: „Dies ist eine Anomalie!“. Die Situation bewerten: „Wer soll denn das alles lesen!“. Und handeln: „Das filtere ich doch direkt einmal raus!“.
Zum Glück gibt es da noch den Menschen. Ein Head of Security Support oder so ähnlich, von der KI natürlich umgehend alarmiert, schildert mir wortreich, meine Systeme seinen gehackt, gekapert und für Spamversand missbraucht! Ich müsse etwas tun – vor allem das Passwort ändern. So!
Mit Erfahrung aus über 80 Projekten für mehr als 50 Unternehmen und Experte für erfolgreiche Projekte und leistungsstarke Teams weiß ich aber:
Die KI und der von ihr informierte Mensch schätzen die Lage vollständig falsch ein, glauben mir aber nicht. (Da wird auf uns alle noch ein Riesenproblem zukommen!)
Das hatte ich schon einmal, das Verhalten schmilzt über die nächsten Wochen langsam ab und das Mailsystem wird sich wieder normal verhalten. (Da überkompensiert die KI die gewonnene Produktivität durch langanhaltenden, erhöhten Kontroll- und Mehraufwand.)
Das nächste Mal plane ich mehr Zeit ein und versende ohne Muster in unterschiedlich großen Tranchen. (WIR werden ja IMMER deutlich vor den Meilensteinen fertig und können uns eine Versandmatrix zur Überlistung der KI noch spielend ausdenken und fachmännisch umsetzen.)
Laut Berichterstattung revolutioniert KI-basierte Mustererkennung bereits viele Branchen und wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen.
KI und Mustererkennung: Versteckte Zusammenhänge aufdecken – Aha! ☹
18.06.2024
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